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Der Mensch muss in das Unternehmen passen

Für die Schmaus GmbH ist Inklusion zum Instrument der Fachkräftesicherung geworden. Über seine Landesgrenze hinaus sucht das Unternehmen aus Hartmannsdorf bei Chemnitz nach geeigneten Fachkräften – und ist mit einem Fachpraktiker aus dem Oberlin Berufsbildungswerk (BBW) fündig geworden.

Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Unternehmerland Sachsen“ hatte das RKW Sachsen Rationalisierungs- und Innovationszentrum am 15. Juli 2021 zur Firma Schmaus – einem Großhändler für Bürobedarf – eingeladen. Mit dabei waren verschiedene Vertreter der Wirtschaft und Jonathan Linde, Fachpraktiker für Bürokommunikation im BBW. Für den jungen Mann aus dem Ruppiner Land war es als Rollstuhlfahrer nicht einfach, eine geeignete Arbeitsstelle zu finden. Ein Jahr dauerte seine Suche. Nun hat er seinen Arbeitsvertrag bei der Firma unterschrieben und ist überglücklich. Nach seiner Einarbeitungszeit in Hartmannsdorf kann er auch im Homeoffice arbeiten.

Die Unternehmensphilosophie der Schmaus GmbH ist auf eine gelungene Inklusion von Menschen mit Handicaps ausgerichtet. Dies spiegelt sich in einer hohen Loyalität der Belegschaft in einem familiär geprägten Unternehmensklima wider. „Wir haben mit der Inklusion gute Erfahrung gemacht“, sagt Daniela Schmaus. Es gehe bei der Einstellung nicht um die Behinderung, sondern um die Frage, ob der Mensch zum Unternehmen passe. Der Großhändler beschäftigt bereits seit 20 Jahren Menschen mit Behinderung. Von derzeit 39 Mitarbeitenden haben 11 ein Handicap. 

„Für uns ist Inklusion zu einem wesentlichen Instrument der Fachkräftesicherung geworden“, bestätigt Geschäftsführerin Gerlinde Schmaus. Die Integration von Jonathan Linde passe gut in das Personalkonzept. Weitere Integrationen von Menschen mit einer Beeinträchtigung und Homeoffice-Arbeitsplätze sind geplant.

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